Die Entscheidung, ein Semester im Ausland zu verbringen, ist schnell gefasst. Vor dem eigentlichen Reisebeginn bedarf es jedoch zunächst einmal einer längeren Phase der Planung und Vorbereitung, bei der es einiges zu beachten gibt.

Das Abenteuer beginnt bereits bei der Wahl des Studienganges im Heimatland, denn viele Fachrichtungen erkennen ein Auslandsstudium im Rahmen der Studienzeit an oder machen es sogar zur Voraussetzung für die Erlangung des Bachelor- oder Mastergrades. In meinem Fall handelt es sich um keine verplichtende Leistung, beim Bestehen aller Auslandsklausuren gibt es jedoch eine Gutschrift in Höhe von 30 ECTS-Punkten wodurch sich einiges an Arbeitsaufwand an der inländischen Hochschule einsparen lässt.

Fördermöglichkeiten

Für viele Studenten gibt es Fördermöglichkeiten, um den Finanzierungsaufwand bewerkstelligen zu können. Leider konnte ich bei meiner Wahl nicht durch eine Unterstützung im Rahmen des Erasmus-Programmes profitieren. Problematisch war hierbei meine Präferenz für ein rein englischsprachiges Zielland, insbesondere im Bereich rund um Großbritannien gibt es alljährlich einen riesigen Nachfrageüberhang nach geförderten Studienplätzen. Im Gegenzug dazu möchten leider sehr wenige Briten nach Deutschland reisen bzw. bevorzugen eher Universitäten in Großstädten wie Köln, Berlin oder München. Ein Austauschkontingent ist folglich an meiner Hochschule in Koblenz für diese Länder quasi nicht vorhanden. Ich habe mich daher entschlossen als sogenannter Freemover meinen Auslandsaufenthalt selbst zu planen, zu organisieren und letztendlich auch zu finanzieren.

Universität und Kurse

Durch einen meiner Kommilitonen wurde ich auf eine Hochschule in Edinburgh aufmerksam gemacht, die Edinburgh Napier University. Zufälligerweise handelte es sich hierbei um eine ehemalige Partnerhochschule der HS Koblenz und konnte somit direkt als geeigneter Zielort in die engere Auswahl gefasst werden. Faziniert von der Stadt und vielen äußerst positiven Erfahrungsberichten, wurde die Entscheidung dorthin zu reisen relativ schnell gefasst. Im nächsten Schritt musste eine Einverständniserklärung in Form eines sogenannten Learning-Agreements eingeholt werden, die Wahl der Auslandskurse sollte natürlich möglichst passend zum Studium im Inland getroffen werden. Angebote wie „Scotish culture and society“ (also quasi Tagesausflüge in die Highlands und Whisky-Know-How sammeln) wollte man mir leider nicht anerkennen, schade!

Unterkunft

Circa zwei Monate vor Beginn meiner Reise (November 2016), musste die eigenständige Matrikulation an der Partnerhochschule in Edinburgh erfolgen, um im Anschluss auf die größte Hürde zu treffen: die Wohnungsuche! Sehr hohe Mieten, seltsame WG-Gesuche fremder Menschen und vorallem die fehlenden Kenntnisse vor Ort waren eher weniger ermutigend. Letztendlich konnte ich jedoch rechtzeitig eine kleine Wohnung für zwei Personen (die Freundin möchte schließlich auch mit 😎 ) in einem privaten Studentenwohnheim finden. Die relativ frühzeitige Planung und Vorbereitung hat sich durchaus bezahlt gemacht und ich konnte mich zunächst wieder dem heimischen Studium und der semesterabschließenden Klausurenphase in Koblenz widmen.

Erfahrungsaustausch

Sehr nützlich empfand ich die gesammelten Erfahrungen anderer Blogger sowie die Hilfsbereitschaft meines Kommilitionen, der bereits schon einmal vor Ort in Edinburgh studiert hat. Gerne gebe ich mein Wissen weiter und versuche im Rahmen dieser Website zukünftig einen gewissen Erfahrungsaustausch für die nachfolgenden Studierenden zu ermöglichen. Über Kommentare, Feedback und natürlich den regelmäßigen Besuch dieser Website würde ich mich sehr freuen.

Cheers! (Lieblingswort der Schotten)
Kristian