Wie vor einiger Zeit bereits angekündigt, folgt nun ein Beitrag für eingefleischte Harry Potter Fans. Die bekannte Schriftstellerin J. K. Rowling, die sich die Romanreihe rund um den Zauberschüler Harry Potter einfallen ließ, lebte einige Zeit in Schottlands Haupstadt Edinburgh. Für einen Liebhaber der Fantasyreihe ist es also ein Muss den Spuren von Harry Potter durch Edinburgh und Umgebung zu folgen.

So kann man etwa das Café Elephant House, in der Nähe der Royal Mile, als den Geburtsort von Harry bezeichnen bzw. Rowling verfasste dort den ersten Band der siebenteiligen Buchreihe. In diesem Café ist sie unzählige Male gewesen und hat sich von der Umgebung inspirieren lassen, da man aus dem Fenster im hinteren Bereich des Restaurants einen guten Ausblick hat.

Auch kann man die allgemeine Atmosphäre hier in Edinburgh als „magisch“ bezeichnen. Vor allem die Friedhöfe haben ihren ganz eigenen Charakter und sind so gar nicht vergleichbar mit deutschen Ruhestätten. Bei meiner ersten Besichtigung der Stadt durfte ein Besuch der Friedhöfe nicht fehlen, gerade weil sie so besonders sind und mehr als nur verlassen aussehen. Dabei kam bei mir unmittelbar das Gefühl auf, dass Harry jeden Augenblick mithilfe eines „Portschlüssels“ auftaucht und einen Kampf mit Voldemord auf sich nimmt. Die Rede ist hier natürlich vom „Trimagischen Turnier“, der vierte Teil der Harry Potter-Verfilmung.

Einer der Friedhöfe ist ein ganz besonderer Platz für Harry Potter Interessierte. Die Rede ist vom „Greyfriars Kirkyard„, der nicht nur aufgrund des kleinen Hundes Bobby bekannt ist, von dem ich bereits in einem anderen Eintrag berichtet habe. Auch Rowling spazierte über diesen Friedhof und fand dort ihre Inspiration für eine ihrer Romanfiguren.

Vom Elephant-House hatte die Autorin nicht nur einen guten Blick auf den Friedhof, sondern ließ sich auch von der kleinen abgelegenen Straße inspirieren, die an der Bobby-Statue vorbei führt. Wie man auf dem folgenden Bild erkennen kann, fand Rowling einige Ideen für die „Diagon Alley“, auch bekannt unter dem Namen „Winkelgasse“.

Bereits innerhalb der ersten Tage wurde ich von dem Potter Fieber angesteckt und konnte den Besuch der Harry Potter – Castel kaum noch erwarten. „Alnwick Castle„, eine Schlossanlage im englischen Alnwick, ist vor allem dadurch bekannt geworden, dass einige Szenen der Harry Potter Filme dort gedreht wurden. Gemeinsam mit Daan haben Kristian und ich gestern den Ausflug dort hin unternommen. Auf der Fahrt konnten wir uns vorweg noch einmal von der Landschaft Großbritanniens beeindrucken lassen. Auch das kleine Örtchen Dunbar hat trotz des kurzen Rastaufenthaltes einen malerischen Eindruck hinterlassen.

Als wir in Alnwick ankamen, sicherten wir uns zu aller erst ein kostenloses Ticket für ein „Broomstick Training“, da wir uns eine Flugstunde auf einem Besen nicht entgehen lassen konnten. Grund für diese Attraktion ist, dass die aller erste Flugstunde von dem Zauberschüler hier gedreht wurde. Auch die erste Einführung in das Quidditch-Turnier mit den verschiedenen Bällen (goldener Schnatz, Klatscher, usw.) fand auf dem Hof im Inneren der Castle statt. Mit dem nachfolgenden Video und den Bildern kann man in etwa nachvollziehen wo die Flugstunde aufgenommen wurde:

Anschließend schlossen wir uns einem Guide an, der einiges über Harry Potter und das Dreh-Set erklärte. Unter anderem erfuhren wir, dass die Szene mit der Peitschenden Weide auf einem weiteren Hof der Castle gedreht wurde. Harry und Ron landen mit ihrem Auto mitten in der Weide, die allerdings mit ihren Ästen peitschen kann. Die Weide wurde zunächst mit viel Arbeit und Mühe nachgebaut. Allerdings gefiel sie dem Regisseur nicht, sodass der Baum doch mittels Computer und CGI animiert wurde. Auch konnten wir einen Löwen an den Gemäuern der Castle sehen, der stark an den Löwen des Hauses Gryffindor erinnert (vor allem die beiden Löwen auf der Flagge). Für die Gestaltung und Umsetzung des Wappens hat der Regisseur diese vermutlich als Inspiration genutzt.

Auf dem zweiten Hof wurde ebenfalls eine Szene gedreht, bei der Hagrid im Winter mit einem Tannenbaum in der Hand durch den Schnee stapft. Diese Sequenz wurde jedoch im Sommer gedreht, sodass der Schnee und die Umgebung eigens dafür verändert werden mussten. Zahlreiche Mitarbeiter waren damit beschäftigt Schnee zu erzeugen – und das alles für eine zwei Sekunden-Sequenz. Anschließend wurden wir zu einem Innenhof geführt, der tatsächlich an den Innenhof der Zauberschule Hogwards erinnert. Hier wurde z.B. die Szene gedreht, als Ron und Harry nach ihrer ersten Zauberstunde den Klassenraum verlassen und Ron sich über Hermine ärgert, die den Zauberspruch „Wingardium Liviosa“ unmittelbar beherrschte.

Nach dieser geführten Tour und einer kleinen Stärkung wurde es dann Zeit für unsere Flugstunde. Allerdings war dies eher eine Attraktion für Kinder, weshalb wir es zunächst nur aus der Ferne beobachtet haben. Dennoch haben wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen ein paar Fotos mit den Zauberbesen zu machen. Das hat sehr viel Spaß gemacht!

Alnwick Castle ist definitiv ein Besuch wert. Es gibt viel zu erleben und auszuprobieren, vor allem für Kinder lohnt sich ein Besuch. Aber auch wir kamen auf unsere Kosten und konnten neben zahlreichen Harry Potter Infos auch die tolle Landschaft genießen. Verlässt man das Castle, gelangt man zum größten Baumhaus Europas. Aber auch der Blick von der Lion Bridge war umwerfend.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und sende magische Grüße aus Edinburgh!

Cheers!
Julia