Ein Auslandsaufenthalt, insbesondere in Form eines Auslandssemesters, kommt für immer mehr Menschen in Frage. Dem Statistischen Bundesamt zufolge sind mittlerweile knapp 140.000 deutsche Studierende an ausländischen Hochschulen eingeschrieben, circa 30.000 wurden hierbei durch das ERASMUS-Programm der EU gefördert. Die Zahl der Auslandsstudierenden stieg in den letzten drei Jahrzehnten stetig an. Im Jahr 1991 kamen auf 1.000 inländische Studenten ca. 20 Studienaufenthalte im Ausland, 2013 waren es bereits 58 von 1.000 Personen die ein Studium im Ausland ihrem Lebenslauf hinzufügen konnten. Die beliebtesten Zielstaaten der deutschen Akademiker setzten sich in jüngster Vergangenheit aus lediglich sechs Ländern zusammen. Östereich, Niederlande, Schweiz, USA, Frankreich und Großbritannien nahmen zusammen ca. 72% aller deutschen Auslandsstudierenden auf, insbesondere Großbritannien konnte große Anstiege bei der Zahl der Studenten verzeichnen.

Pro und Contra eines Auslandsaufenthaltes

Nachdem für immer mehr Menschen ein Auslandsaufenthalt in Frage kommt, stellt sich natürlich die Frage warum dies der Fall ist. Die Erasmus Impact Study, eine durch die EU-Kommission in Auftrag gegebene umfangreiche Studie, hat diesbezüglich einige Erkenntnisse festhalten können. Unter den Top 5 der größten Motivationsfaktoren sind demnach:

  1. Die Möglichkeit im Ausland zu leben
  2. Das Lernen und Verbessern einer Fremdsprache
  3. Die Chance neue soziale Kontakte zu knüpfen
  4. Die Softskills zu entwickeln und zu verbessern
  5. Die beruflichen Perspektiven zu verbessern

Weit über 80% aller befragten Studenten gaben an, dass ihnen die oben genannten fünf Kriterien sehr wichtig sind und diese somit maßgeblich zur Entscheidungsfindung beigetragen haben.

Andererseits gibt es natürlich auch einige Faktoren die gegen ein Semester im Ausland sprechen. Die Studie ermittelte hierbei unter anderem folgende Gründe:

  1. Unsicherheit über die Gesamtkosten des Studiums
  2. Familäre Gründe (Familie, Partner, Kinder etc.)
  3. Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten
  4. Unsicherheit über die Zusage eines (Erasmus) Stipendiums
  5. Mangel an Informationen bzgl. Erasmus und dessen Abwicklung

Zusammenfassung und Fazit

Zusammenfassend scheinen also die Probleme der Finanzierbarkeit im Vordergrund zustehen. Diese Hypothese konnten wir bereits durch unsere persönlichen Erfahrungen nach den ersten Wochen im Auslandssemester bekräftigen, denn ohne eine vorausschauende Planung (siehe Planung und Vorbereitung) und gesicherte Finanzierung (siehe Kosten und Finanzierung) ist das Studieren im Ausland erheblich schwerer zu bewältigen. Andererseits sind die negativen Aspekte unserer Meinung nach teilweise zu entkräften, immerhin sollte es Studierenden möglich sein, durch eigene Recherchen die Systematik des Erasmusprogrammes zu verstehen bzw. eine der vielen angebotenen Informationsveranstaltungen der inländischen Universitäten zu besuchen. Weiterhin empfielt es sich Erfahrungsberichte vorheriger Semester durchzulesen, hierbei erhält man oftmals einen sehr guten Einblick in das Leben und den Aufenthalt vor Ort. Teilweise gehen die Studenten auch auf die (Gesamt)Kosten des Aufenthalts ein und geben einige nützliche Hinweise die den Alltag im fremden Land erleichtern können.

Auch diese Website hat das Ziel, die Entscheidung für (oder auch gegen) einen Auslandsaufenthalt zu erleichtern. Im nächsten Abschnitt soll es zunächst um die Finanzierung dieses Vorhabens gehen.




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